Jetlag – Dem Bio-Rhythmus beim Landen helfen

Am Anfang einer jeden Flugreise steht die Anpassung. Das ganze Körper-Geist-Seelen-System muss sich an einen neuen Rhythmus, neue Zeitzone, an neues Klima, neues Essen und eine neue Umgebung adaptieren. Je besser das gelingt, desto schneller fühlst du dich am neuen Ort angekommen und zu Hause.

Bereits im Flugzeug kannst du Jetlag mit guten Gewohnheiten vorbeugen.

Bereits im Flugzeug kannst du Jetlag mit guten Gewohnheiten vorbeugen.

Ich habe schon mehrere Monate in einem queren Nacht-Wach-Rhythmus verbracht, weil ich dem Jetlag zu wenig Bedeutung geschenkt und es einfach versäumt habe, mein System an die neue Zeitzone anzupassen.

Das tut auf Dauer weder dem Immunsystem noch dem Hormonhaushalt gut – mal ganz abgesehen davon, dass du damit komplett gegen den Fluss und die natürlichen Rhythmen vor Ort schwimmst.

Weil ich damit schon so viel Lebenserfahrung sammeln durfte, teile ich hier meine persönlichen Tipps, was sich bei Langzeitaufenthalten bewährt hat und wie ich mich mittlerweile ganz einfach an neue Zeitzonen anpasse.

Inhalte

  1. So macht sich Jetlag bemerkbar

  2. Gute Reisegewohnheiten

    2.1. Wassert trinken als Medizin

    2.2. Mein Wasserritual bei Langstreckenflügen

    2.3. Jetlag Kopfschmerzen und kalte Getränke

    2.4. Die Flugrichtung beachten

  3. Tipps für eine gute Landung

    3.1. Mit der Sonne ins Bett gehen

    3.2. Wenig Schlaf vor dem Flug?

    3.3. Den Essensrhythmus anpassen

    3.4. Weniger ist mehr – 3 Tage an einem Ort

  4. Mein Fazit zum Thema


So macht sich Jetlag bemerkbar

Unser Nervensystem reagiert immer auf ungewohnte Reize und braucht eine Weile, bis es die neuen Informationen verarbeitet, sich angepasst hat und wieder zur Ruhe kommt. Das ist ganz normal und deshalb brauchst du Jetlag weder bekämpfen noch vermeiden.

Symptome von Jetlag können sich in Gereiztheit beziehungsweise Hibbeligkeit, Schlafstörungen oder auch einer anderen Verdauung äußern. Wenn in den ersten Tagen an einem neuen Ort ein bisschen mehr Stimmungsschwankungen, weniger Appetit oder allgemeines Unwohlsein da ist, hat das alles mit der Umstellung des Bio-Rhythmus zu tun und darf umarmt werden.

Auch Kopfschmerzen bei Jetlag können vorkommen und weiter unten im Text findest du ganz einfache Verhaltensempfehlungen, wie sie bestenfalls gar nicht erst entstehen.

Höre auf die Signale deines Körpers und spüre, was du brauchst. Wenn du durch den Jetlag gar nicht weißt, was du brauchst – das Gefühl kenne ich nur all zu gut – dann orientiere dich am Rhythmus der Natur und den Gepflogenheiten der Einheimischen. Die wissen, wie es sich gut leben lässt!


Gute Reisegewohnheiten

Die Flugrichtung hat einen Einfluss auf  den Zeitunterschied, der beim Reisen entsteht.

Die Flugrichtung hat einen Einfluss auf den Zeitunterschied, der beim Reisen entsteht.

Wasser trinken als Medizin

Um Jetlag vorzubeugen und allgemein die Reisetrapazen besser zu bewältigen, ist es sehr unterstützend für einen guten Flüssigkeitshaushalt zu sorgen – das gilt bereits am Flughafen. Deshalb reise ich immer mit eigener Flasche, die ich während der gesamten Reise mehrmals auffülle. So kann ich ganz einfach dafür sorgen, dass immer Wasser zur Verfügung ist.

Bereits vor dem Flug achte ich darauf, dass ich genügend Wasser trinke und fülle meine Speicher ganz bewusst auf. Vor den Sicherheitskontrollen trinke ich meine wiederbefüllbare Wasserflasche aus und im Wartebereich vor dem Boarden befülle ich sie direkt wieder.

Tipp: An den Toiletten bei den Gates gibt es oft kostenlose Trinkstationen, wo sich ganz einfach gutes Trinkwasser abfüllen lässt.

Im Flieger lasse ich mir bei Bedarf die Flasche nochmal auffüllen. Zwischen den Mahlzeiten ist eine gute Gelegenheit dafür. Vor allem bei Langstreckenflügen sind die kleinen Plastikbecher im Flugzeug einfach lächerlich – mal ganz abgesehen vom Müll, der sich mit eigener Flasche vermeiden lässt.

Mein Wasserritual bei Langstreckenflügen

Meine Flasche am Gate frisch befüllt mit Trinkwasser.

Meine Flasche am Gate frisch befüllt mit Trinkwasser.

Mittlerweile geht es mir so einfach von der Hand, das mir gar nicht mehr auffällt, was ich mache. So ist das mit den Gewohnheiten und in diesem Fall ist es eine wirklich gesunde Gewohnheit:

  • Mit Flasche zum wiederbefüllen reisen

  • Flasche vor der Sicherheitskontrolle austrinken

  • Im Wartebereich an den Gates Flasche auffüllen

  • Nach der ersten Mahlzeit im Flieger nochmal befüllen lassen

  • Ggf. am Landeflughafen Flasche nochmal auftanken

Jetlag Kopfschmerzen und kalte Getränke

Auf die Temperatur der Getränke zu achten hat sich leider noch nicht etabliert und es ist auf Flügen immer noch üblich, gekühltes Wasser zu servieren. Vor allem bei akuten Kopfschmerzen, kannst du prophylaktisch ein Glas Wasser trinken und solltest eiskalte Getränke meiden.

Auf Anfrage bekommst du im Flieger und auch in Läden oder Hotels meistens ungekühltes Wasser in Zimmertemperatur. Das ist sowieso viel gesünder und besser verträglich, weil es bereits der eigenen Körpertemperatur entspricht und dadurch leichter aufgenommen werden kann. Du musst dich nur daran erinnern und der Umstand des Nachfragens lohnt sich – deine Gesundheit wird es dir danken!

Kaffee, Tee und Alkohol sind keine Flüssigkeiten in dem Sinn, sie entziehen dem Körper sogar erstmal Flüssigkeit. Zum Ausgleich kannst du es dir angewöhnen, mindestens genau so viel Wasser mit dazu zu trinken.

Die Flugrichtung beachten

Richtung Osten zu reisen braucht vor allem Durchhaltevermögen, um etwas länger wach zu bleiben, als es bequem ist. Für viele Menschen wird die Reise nach Osten als anstrengender empfunden. Entsprechend kann es etwas länger dauern, bis du dich an die neue Zeitzone gewöhnt hast.

Eine Reise Richtung Westen kann hingegen bedeuten, am Zielort genau in den gefühlten Morgenstunden schlafen zu gehen, was sich vielleicht auch nicht ganz stimmig anfühlt.


Tipps für eine gute Landung

Den Rhythmen der Natur zu folgen, unterstützt den Jetlag.

Den Rhythmen der Natur zu folgen, unterstützt den Jetlag.

Mit der Sonne ins Bett gehen

Für eine direkte Anpassung an die neue Zeitzone ist bereits die erste Nacht von Bedeutung. Die beginnt, wenn es dunkel geworden ist – sobald die Sonne untergegangen ist, darfst du dich hinlegen. Davor bleibe aktiv und halte dich mit Bewegung an der frischen Luft bei Laune.

Egal, wie lange du nach der Reise auf den Beinen warst, wie hundemüde oder hellwach du wieder bist: Passe dich vor allem bei Langzeitaufenthalten schnellstmöglich an den natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus deiner neuen Umgebung an.

Mach dich nicht verrückt, wenn du nicht schlafen kannst. Lege dich dennoch zum Ruhen ins Bett, lese ein Buch oder schaue an die Decke und träume mit offenen Augen. Wenn der Schlafrhythmus zu Hause intakt war, kennt der Körper das Signal „Bett“ gut und wird sich zügig darauf einstellen.

Licht und Dunkelheit nutzen

Für die Orientierung der eignen inneren Uhr spielt das Tageslicht eine wichtige Rolle. Deshalb ist nach einer langen Reise ganz besonders darauf zu achten, dass du in vollständig abgedunkelten Räumen schlafen kannst.

Bei Bedarf gibt es ganz einfache Hilfsmittel dafür. Eine Schlafmaske gehört bei vielen Reisenden zur Grundsaustattung. Ich selbst habe immer ein Reise-Kuscheltuch dabei, das ich mit ein paar Tropfen Lavendelöl besprenkle. Damit bedecke ich mir die Augen, atme ein paar mal tief durch und habe mir so auch weitergeholfen.

Wenig Schlafen vor dem Flug?

Irgendwie habe ich es mir angewöhnt, die Nacht vor der Abreise wenig zu schlafen. Das hat den Vorteil, dass ich im Flieger so müde bin, dass ich viel einfacher einschlafe. Diese Empfehlung ist Typensache, denn wer auf Flügen grundsätzlich nie schläft oder alleine reist, wird vielleicht genau das Gegenteil brauchen.

Für mich persönlich hat es sich bewährt, in der Nacht vor dem Flug weniger zu schlafen. Ob ich durch den Bruch des gewohnten Schlafrhythmus mein System bereits darauf vorbereite, dass eine Umstellung bevorsteht?


Den Essensryhthmus anpassen

Regionale Speisen zu erkunden kommt auch dem Bio-Rhythmus zugute.

Regionale Speisen zu erkunden kommt auch dem Bio-Rhythmus zugute.

Mit ein wenig Vorabrecherche lässt sich bereits im Vorfeld herausfinden, was typisch regionale Gerichte sind und bei den Einheimischen besonders gemocht wird. Teilweise wird auch zu ganz anderen Zeiten gegessen, als es dein System vielleicht gewohnt ist. Was wird wann gegessen ist deshalb eine gute Orientierung und Einstieg in neue kulinarische Erlebnisse.

In den regionalen Köstlichkeiten sind auch immer die heimischen Heilkräuter und ihre Wirkung mit versteckt. Es ist kein Zufall, dass in tropischen und subtropischen Regionen viele Gerichte mit Limette, Koriander und Chilli zubereitet werden.

Unterstütze deine Verdauung mit dem richtigen Essen zur passenden Zeit. Beobachte die Essensgewohnheiten vor Ort, lerne davon und passe dich an. Dein Wissen, was dir persönlich gut tut, solltest du dabei trotzdem nicht aus den Augen verlieren. Beide Aspekte zu verbinden ist ideal.


Weniger ist mehr – Drei Tage an einem Ort

Die Kunst der Langsamkeit von Schnecken lernen.

Die Kunst der Langsamkeit von Schnecken lernen.

Für mich persönlich ist langsam Reisen ein essentieller Schlüssel für einen glücklichen und gesunden Aufenthalt. Vor allem bei der Ankunft kann ich wärmstens empfehlen, erstmal irgendwo an einem feinen Ort zu landen und in aller Ruhe anzukommen – wenn es dir möglich ist für mindestens drei Tage. Damit bleibt genug Zeit, um Routinen zu etablieren und den eigenen Rhythmus zu festigen.

Ich nutze die ersten Tage, um in aller Ruhe die Umgebung zu erkunden. Es werden keine großen Pläne gemacht und ich entschleunige ganz bewusst, indem ich beispielsweise viel zu Fuß unterwegs bin. Ich nehme mir für die Umstellung ein paar Tage Zeit und warte, bis auch meine Seele hinterher gereist ist.


Mein Fazit

Durch dein Verhalten kannst du sehr viel dazu beitragen, dass der Jetlag schnell überwunden ist und die Umstellung in eine neue Zeitzone harmonisch gelingt.

In meiner Welt braucht es weder Medikamente noch irgendwelche Wunderpillen dafür. Gesunde Gewohnheiten, ein bisschen Zeit und die freudige Bereitschaft, sich anzupassen sind für mich persönlich die besten Mittel, um Jetlag schnell zu überwinden oder gar nicht erst entstehen zu lassen.

Auch die Rhythmen der Natur und die Gepflogenheiten der Menschen vor Ort helfen mir dabei, mich auszurichten und meinen Bio-Rhythmus in Einklang mit der neuen Umgebung zu bringen.


Was du hier liest, ist aus der Brille einer Weltenbummlerin und nomadischem Naturkind betrachtet, die seit 2005 immer mal wieder für Langzeitaufenthalte über die Ozeane fliegt. Mehr über ANKE …


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