Osterbräuche rund ums Ei

Mit dem Osterfest feiern wir das Fest des Frühlings und des Lebens. Die germanische Frühlingsgöttin Ostara – Göttin der Morgenröte, der Frühlingssonne und des neuen Lichts – schwebt in dieser Zeit über das Land und das landwirtschaftliche Jahr beginnt. Der Winter ist nun endgültig vorbei und die Tage werden wieder länger als die Nächte.

Ostern ist eine magische Zeit voller Zauber und wunderbarer Traditionen. Neben Osterlamm und Osterhasen, ist das Ei bis heute eine zentrales Element beim Osterfest.

Woher kommt die Ostereier Tradition eigentlich? In diesem Beitrag erfahrt Ihr über die Bedeutung von Eiern in volkstümlichen Bräuchen und wie wir das alte Wissen unserer Vorfahren anwenden und in unser Osterfest integrieren können.


Ein Körnchen Magie darf in jedem Osterei stecken. Photo credit: Katie Bernotsky

Ein Körnchen Magie darf in jedem Osterei stecken. Photo credit: Katie Bernotsky

Über den Wert von Eiern

Wenn man bedenkt, welchen Wert die Eier für die Menschen früher hatten, waren Eier ganz schöne Kostbarkeiten, die da als Opfergaben und Geschenke genutzt wurden. Bei allen Ritualen spielt immer eine Rolle, welche Wertschätzung wir den Dingen geben und mit wieviel Achtsamkeit, Liebe und Sorgsamkeit wir sie betrachten können. So verhält es sich auch mit den Ostereiern, die in den traditionellen Osterbräuchen genutzt werden.

Für uns im Westen aufgewachsenen Menschen ist es sehr heilsam, einfache Dinge wie ein rohes Ei, mal wieder bewusst wahrzunehmen und es wertzuschätzen. Durch den Überfluss, der uns tagtäglich umgibt, sind wir mit der natürlichen Tendenz konfrontiert, all die Dinge, die zu jeder Zeit für uns vorhanden zu sein scheinen, gar nicht mehr als etwas Besonderes sehen zu können. Das ist wie die gesunde Luft, die uns glücklicherweise mit jedem Atemzug zur Verfügung steht.

Wenn wir lernen unsere Aufmerksamkeit immer wieder bewusst darauf zu lenken, welche glücklichen Umstände uns umgeben, bleiben wir offen und lernen, die kleinen Dinge des Lebens als das wahrzunehmen, was sie sind: GESCHENKE.

Wertschätzung entwickeln

Gerade diese außergewöhnliche Zeit, in der wir uns an Ostern 2020 befinden, lädt uns ein, zur Einfachheit und den darin versteckten Schlüsseln des Glücks zurück zu finden. Wir dürfen uns über jedes volle Eierregal im Supermarkt freuen. Unseren Bezug und Umgang mit den Dingen zu hinterfragen, darin liegt die Chance. Wir dürfen in Dankbarkeit achten, was uns umgibt und ganz bewusst wahrnehmen, in welcher Fülle wir eigentlich leben dürfen.

Die Krise lädt uns ein, für die ganz einfachen Dinge – wie ein rohes Ei – dankbar zu sein.


Eier als ritueller Gegenstand

Rituale mit Eiern gehören zu den ältesten Riten der Menschheit. In ihnen spiegelt sich das gegenständliche Denken der volkstümlichen Bräuche von Naturvölkern und dem einfachen Volk, wie man das früher so schön genannt hat.

Wie so mancher Volksglaube, sind auch die Eierrituale nicht einer bestimmten Religion entsprungen, sondern einer natürlichen und direkten Verbindung zur Natur. Zu allen Jahreszeiten wurden Eier zur Segnung, Reinigung und zum Schutz verwendet.

Eierrituale sind überall auf der Welt im Brauchtum zu finden, hier ein paar interessante Beispiele:

  • Nach altgermanischem Brauch wurden Eier in die Grabstätten gelegt,

  • Alpenbewohner schützten ihre Dörfer mit eingegrabenen Eiern vor Lawinen- und Erdrutschen,

  • Schamanische Traditionen verwenden Eier zur Gebärmutter-Reinigung und anderen Ritualen.

Die Liste an Eierritualen lässt sich endlos fortsetzen und ist auf allen Kontinenten der Erde verankert.

Die magische Form von Eiern

Das Ei ist die erste Grundlage der heiligen Geometrie, denn ohne das Ei wäre Leben nicht möglich. In ihm sind alle Bausteine für das Leben enthalten. Es ist ein dreidimensionales Oval und hat eine ähnliche Form wie die Aura des Menschen und die Erde.

Dem Ei werden selbstregulierende Eigenschaften nachgesagt. Es kann Energien in den Zellen in die passende Schwingung zu bringen, wodurch es ausbalancieren, reinigen und heilen kann. Diese Fähigkeiten werden gebraucht, damit aus dem Ei Leben entstehen kann.

Was unsere Erde mit Eiern gemeinsam hat

Auch unsere Erde hat eine oval-ähnliche Form. Wie das Ei ist sie mit allen Anlagen ausgestattet, um sich selbst zu regulieren und auch zu regenerieren. Die Erde ist ein synergetisches Lebewesen und strebt unermüdlich nach Gleichgewicht und Balance. Als Kinder der Erde sind wir Menschen integraler Teil des Ganzen.

Mit den altertümlichen Bräuchen können wir uns daran erinnern, wie wir mit ganz einfachen Mitteln unsere Heimat die Erde ehren, pflegen und sie auf ihrem Weg der Heilung unterstützen können. Traditionelle Osterbräuche können ganz wunderbar dazu genutzt werden.

Mit Eiern das Land fruchtbar machen

Durch das Vergraben von Eiern im Frühjahr haben unsere Vorfahren die Lebenskraft und Fruchtbarkeit der Eier auf die Erde zu übertragen. Bauern und Viehjungen vergruben Eier auf Äckern und Wiesen. Mit dieser Geste wurde Dank ausgesprochen und um eine gesegnete Ernte und einen Sommer in Fülle gebeten.

Mit individuellen Bemalungen verstärkte man den Eierzauber. So wurden beispielsweise Ährenbilder auf die Eier gemalt, damit der Acker viele Ähren trägt oder Gras, damit das Vieh genügend Futter auf seinen Weidewiesen findet.


Osterrituale mit magischen Eiern

Es gibt viele einfache Möglichkeiten, wie wir an Ostern kreativ werden und uns mit den Kräften der Natur verbinden können. Hier ein paar Inspirationen:

Mutter Erde danken – Eier in die Erde graben

Wir können einen Dank an die Mutter Erde aussprechen und ihr dafür in unserem Garten oder an einem anderen Platz in freier Natur ein paar Eier opfern. Hierfür werden die rohen Eier vorsichtig in die Erde eingegraben. Bunt bemalt mit unseren Segenswünschen, speichern sie zusätzlich unsere Gebete und guten Wünsche für unsere Planetin.

Achtsam schenken – Lebenskraft und Gesundheit

Beim Verschenken von Ostereiern können wir uns erinnern, dass wir damit auch Gesundheit, Lebenskraft und Segenswünsche für Fruchtbarkeit mit verschenken können.

Eierwasser und Schalen benutzen – Die Blumen nähren

Das Eierwasser in dem die Eier abgekocht werden, hat im Volksglauben ebenfalls eine besondere Wirkung. Die guten Lebenskräfte sind auf das Wasser übergegangen und es kann beispielsweise zum Blumengießen oder als Trinkwasser für die Tiere verwendet werden.

Die Schale der Eier wurde ebenfalls für zahlreiche Zwecke genutzt. Wir können die Oster-Eierschalen – mit natürlichen Farben gefärbt – aufheben. In der Gießkanne beleben sie das Blumenwasser und unter Obstbäume gestreut bereichern die Eierschalen den Boden.

Den Wald beschenken – Freude bereiten

Wer dem Wald und seinen tierischen Bewohnern eine Freude bereiten möchte, kann ein paar traditionelle Speisen wie rohe Eier oder Osterbrot, aber auch Äpfel und Nüsse bei einem Waldspaziergang für die Füchse und andere Waldbewohner in den Wald bringen.

Kultspeisen mit Eiern zu Ostern kochen

Beim Essen von traditionellen Osterspeisen können wir uns und unserer Familie eine magische Kultspeise mit Eiern und allerlei Grünzeug kochen. Damit versorgen wir uns und unsere Liebsten mit purer Vitalkraft und verbinden uns ganz bewusst mit den Kräften des Lebens.

Hier geht´s zum Rezept für eine magische Neunkräutersuppe.


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